Roma
Regie: Alfonso Cuaróns
3 Oscars
Alfonso Cuaróns Filmdrama zeigt ein aufregendes Jahr im Leben einer Mittelklassefamilie aus Mexiko-Stadt in den frühen 1970er-Jahre.
In ROMA erweist Cuarón dem stillen Wirken der Hausangestellten Reverenz, die seine eigene Kindheit geprägt haben. Mit langen, das chaotische Stadtleben im Panorama erfassenden Einstellungen und einem an Nuancen reichen Schwarzweiß zeigt er Szenen eines bürgerlichen Familienlebens im Mexiko City der frühen 1970er Jahre. Dicht an der Perspektive seiner indigenen Heldin Cleo lässt er Tage und Wochen mit ihren Alltagsverrichtungen vergehen – und erfasst präzise ihren sozialen Zwischenstatus: Sie putzt, macht die Wäsche, holt den Kleinsten von der Schule ab. Und wenn sie abends mit der Familie vorm Fernseher sitzt, reicht sie nebenher noch Snacks und räumt das dreckige Geschirr weg.
Außergewöhnlich ist vor allem die audiovisuelle Umsetzung dieser intimen Geschichte. "Roma" ist in Schwarz-Weiß gehalten und besticht mit aufwendigen Kamerapositionen und -Fahrten . Schon über den Ton und die Geräuschkulisse, der Film wurde bewusst nicht synchronisiert, wird man als Zuschauer Teil der Familie. Das Drama soll nicht aussehen wie aus den 70ern , sondern zeitgenössisch, deswegen zeigt es keine grobkörnigen, sondern klare Bilder.
Nach seinem Hollywood-Erfolg mit "Gravity", der mehrere Oscars gewann, setzt Regisseur Alfonso Cuaróns jener Frau, die ihn geprägt und seine Kindheit begleitet hat, nun ein Denkmal. "Sie ist eine komplexe Person: Eine Frau, die zur Unterschicht gehört. Eine Frau, die eine indigene Herkunft hat. Das macht sie besonders. Das alles war mir früher nicht aufgefallen. Da war sie nur mein Kindermädchen", sagt Alfonso Cuarón. 90 Prozent des Films seien autobiografisch.
Dieser Film wurde im Jahr 2018 im Stadt-Kino Horn gezeigt